Küchenkräuter benötigen nicht viel Platz

Sie gedeihen in Blumentöpfen, Balkonkästen oder Pflanzgefässen, die auf dem Boden stehen. Je nach Grösse der Behälter können sogar ausserordentlich hübsche und duftende Kräuterkombinationen zusammengepflanzt werden.
An freien Stellen im Gemüsegarten fühlen sie sich ebenso wohl wie zwischen mehrheitlich niedrigen Sommerblumen und Ziergräsern, was auch für den Steingarten gilt. Kann man im Garten ein separates Kräutergärtchen einrichten, dann wäre darauf zu achten, höher wachsende Pflanzen an die Nord- oder Ostseite zu setzen und mittelhohe und niedrige Kräuter abgestuft in Richtung Westen und Süden anzuschliessen.


Fast alle Küchenkräuter lieben einen vollsonnigen Platz

Im Halbschatten fühlen sich lediglich Pfefferminze und Petersilie wohl. Wenn man für einen solchen Platz auch noch Schnittlauch vorsehen möchte, dann kann man ihn gleich zur Petersilie setzen; beide vertragen sich problemlos.
Es gibt aber auch Küchenkräuter, die keinesfalls nahe beisammen wachsen möchten, so zum Beispiel Dill und Fenchel, die sich gegenseitig bestäuben und deren Nachwuchs dann keinen würzigen Geschmack mehr hat. Auch Fenchel und Koriander mögen sich nicht; sie verkümmern buchstäblich, wenn man ihnen eine unmittelbare Nachbarschaft zumutet! Auch die Pfefferminze liebt keine anderen Pflanzen dicht neben sich, aber da man sie ohnehin mit Vorteil in einem grösseren Einzeltopf (im Garten wird der Topf tief eingesenkt!) hält, weil sie zum Wuchern neigt, löst sich dieses Problem von selber. Abgesehen davon kommt der herbe Duft der Pfefferminze auch wesentlich besser zur Geltung, wenn die Pflanze separat aufgestellt wird.


Individuelle Ansprüche respektieren

Man unterscheidet bei den Würzkräutern ausdauernde (staudige) und einjährige Pflanzen. Die Kultur wird wesentlich erleichtert, wenn man schon von Anfang an die einjährigen und ausdauernden Kräuter getrennt auspflanzt. Diese Trennung kommt besonders den Einjährigen zugute, die jedes Jahr neu eingesät oder teilweise während des ganzen Sommers immer wieder durch Folgeaussaaten auf Trab gehalten werden (z.B. Dill, Kresse).
Die Trennung Bzw. die Anlage kleinerer Beete empfiehlt sich aber auch aus folgendem Grund: Je nach ihrer Herkunft sind gewisse Kräuter auf regelmässige Bodenfeuchtigkeit angewiesen, während andere warme, betont trockene Standorte bevorzugen. Wieder andere möchten in schweren oder leichten, gut durchlüfteten Böden angesiedelt werden. Und so ist es immer angezeigt, die erforderlichen Voraussetzungen durch Beimischen von Sand, durch hohe Kalkgaben oder durch Anreicherung des Bodens mit Humus zu schaffen. Das A und O von schmackhaften, würzigen Kräuter ist und bleibt der Boden.


Allgemeine Pflegemassnahmen

Die meisten Küchenkräuter lieben einen nährstoffreichen Boden, der nach Möglichkeit schon vor der Aussaat bzw. Bepflanzung gedüngt werden sollte, vorzugsweise mit einem organischen Dünger, wie Knochen-, Horn- oder Blut Mehl. Dill und Schnittlauch mögen auch ein wenig Kalk im Boden, der sonst sehr humusreich sein muss. Einen betont kalkhaltigen Boden darf man dagegen vor allem für Salbei, Thymian, Oregano, Beifuss und Wermut vorsehen. Küchenkräuter mögen zwar viel frische Luft, sollten aber trotzdem weder Durchzug noch grossen Temperaturschwankungen ausgesetzt werden und schon gar nicht einem Dauerfussbad, also Staunässe, wenn sie in Pflanzengefässen gehalten werden!